Wasserdichte Uhren
Der Begriff "wasserdicht" (water resistant) ist in der DIN Norm 8310 festgelegt, er beschreibt aber keine absolute Eigenschaft. Es ist also wichtig, die Randbedingungen zu kennen, unter der die Uhr wasserresistent bzw. wasserdicht ist.
Eine Uhr gilt als wasserdicht, wenn sie im Neuzustand die drucktechnische Prüfung nach DIN 8310 besteht: 30 Minuten bei 10 m Wassersäule (~ ca. 1 bar) und dann 90 Sekunden bei 20 m Wassersäule (~ ca. 2 bar). Der für das jeweilige Gerät geltende Prüfdruck ist auf dem Gehäuse angegeben, bei Uhren normalerweise auf dem Gehäusedeckel. Wird kein Wert angegeben, ist die Uhr auch nicht vor Spritzwasser geschützt!
Zu Berücksichtigen ist hierbei, dass es sich bei diesem Test um eine gleichmäßige, statische Druckbelastung handelt.
Info
Bei Schwimmbewegungen oder unter einem Wasserstrahl (z.B. beim Duschen oder Händewaschen) können Druckspitzen entstehen, die deutlich höher sind. Die Uhr wird an den betroffenen Stellen hierbei also deutlich stärker belastet, als es die Eintauchtiefe vermuten lässt.
Viele Leute denken wenn eine Uhr 30 Meter (3 bar) Wasserdicht ist, kann man mit dieser Uhr alles machen da man ja onehin keine 30 Meter tief tauche. Leider ein sehr verbreiteter Irrtum, da diese Uhr höchstens zum Händewaschen verwendet werden darf. Fakt ist, das der Fachmann erst ab 100 Meter (10 bar) von einer wirklich Wasserdichten Uhr spricht, da man erst ab diesem Wert mit dieser Uhr problemlos Duschen und Schwimmen kann.
Wasserdichtigkeit ist keine bleibende Eigenschaft, da die eingebauten Dichtelemente in ihrer Funktion und im täglichen Gebrauch nachlassen können. Daher empfiehlt sich die Uhr 1 mal jährlich vor der Badesaison überprüfen zu lassen bzw. alle 2 Jahre die Dichtungen erneuern zu lassen.
Wenn eine Uhr großen Temperaturunterschieden ausgesetzt wird, z.b.: bei einem Sonnenbad und anschliessend durch einem Sprung vom 3 Meter Turm abgekühlt wird, kann sich im Gehäuse Kondensflüssigkeit bilden, dies muss jedoch keine Wasserundichtigkeit bedeuten. Die Feuchtigkeit muss aber unbedingt sofort entfernt werden. Salzwasser ist der so genannte TOD für jede Uhr (auch Taucheruhren) wenn man nach dem Badeaufenthalt die Uhr nicht sorgfältig mit Süßwasser abspült, da das Salzwasser die Gummi-Dichtungen in der Uhr angreift.
Taucheruhren sind mindestens 200 Meter (20 bar) wasserdicht und haben einen Druckausgleich am Gehäuse, somit entsteht bei Temperaturunterschieden keine Kondensflüssigkeit.